Das Duell: Erster gegen Zweiter, ist immer etwas Besonderes. Das war es auch am vergangenen Samstag der Fall. Der SV Germania 08 Roßlau traf im Heimspiel als Tabellenzweiter der Landesklasse 5 auf den Tabellenführer aus Gräfenhainichen. Besonders deshalb, weil der Cheftrainer aus Gräfenhainichen, Richard Selka, lange Zeit selber in Roßlau aktiv war und seine Jugend bei den Elbestädtern verbrachte.
Die Bedingungen für dieses spannende Kräftemessen waren bei Weitem nicht optimal. Temperaturen um den Gefrierpunkt und ein eisiger Wind machten es den Akteuren nicht einfach. Dennoch waren zahlreiche Zuschauer gekommen. Sie sahen aber gerade in der ersten Halbzeit eine Partie, sie sich außerhalb der beiden Strafräume abspielte. Auf dem engen Kunstrasenplatz der Germanen waren es zumeist die Standardsituationen, die für Gefahr sorgten. Mit einem leistungsgerechten 0:0-Unentschieden ging es in die Kabine.
Im zweiten Durchgang waren die Gäste aus Gräfenhainichen dann am Drücker. Gleich in der 48. Minute ging der Tabellenführer nach dem Treffer von Marvin Römling mit 1:0 in Führung. Der VFB ließ nicht nach und machte im zweiten Durchgang insgesamt ein gutes Spiel. Folge dessen dann auch das verdiente 2:0 in der 72. Minute durch Philipp Werner. Inzwischen waren knapp 80 Minuten gespielt und alles sah nach einem souveränem Auswärtssieg für die Gäste aus. Doch die Germanen darf man einfach nicht abschreiben. Vor allem Top-Torjäger Enrico Franzel nicht. In der 86. Minute erzielte er ziemlich aus dem Nichts den 1:2-Anschlusstreffer und nur eine Minute später stand er wieder goldrichtig. Franzel netzte mit seinem 11. Saisontreffer zum 2:2-Ausgleich ein. Gleichzeitig war das auch der Endstand. „Im Prinzip kann ich meiner Mannschaft nicht viel vorwerfen. Wir machen 85 Minuten lang ein gutes Spiel, müssen dann aber auch die Standard-Situationen in der Schlussphase konsequenter verteidigen. Das ärgert mich, aber daraus werden wir die nötigen Lehren ziehen“, äußerte sich VFB-Trainer Selka nach dem Spiel.
Freuen wird sich der Dessauer SV 97. Die 97er haben noch ein Spiel weniger auf der Uhr und können mit einem Sieg nun auf Gräfenhainichen aufschließen.