Die Spieler des Herrenteams der Wittenberg Saints bedienen in aller Seelenruhe die Zuschauer am Verpflegungs- und Bierstand, lassen ein paar coole Sprüche vom Stapel und im Hintergrund läuft das Jugendflag-Turnier im vollen Gange. Niemand hätte jedoch zu diesem Zeitpunkt erwartet, dass am Ende noch der große Jubel bei den Saints ausbricht.
Für die Flagjugend von den Wittenberg Saints ist es erst das zweite Turnier in der noch jungen Teamgeschichte. Natürlich geht es vorrangig darum, gegen die etablierten Teams Erfahrungen zu sammeln. „Gegen die Wernigerode Mountain Tigers, Halle Falken, Magdeburg Virgin Guards und Jena Hanfrieds sah das schon ganz gut aus. Wir haben in fast allen Spielen Punkte erzielt“, resümierte Christian Gossmann, einer der Coaches des Flagteams.
Auch die 10-15 jährigen Spieler zeigten sich bis dato zufrieden, tobten in der Spielpause freudig am Seitenrand. Vor dem letzten Spiel gegen die Saalfeld Titans trommelte Offensiv-Coach Markus Hiller sein Team dann noch einmal zur Ansprache zusammen. „Unser Ziel ist es, dass uns die Gegner zukünftig ernst nehmen. Also zeigt denen, was ihr drauf habt“, gab er Jungs und Mädels in den blauen-weißen Trikots mit auf den Weg.
Und tatsächlich zeigten die Saints dann aber so richtig, was in ihnen steckt. Zunächst schickte Quarterback Paul Murray seinen Receiver auf die Reise und anschließend war es ein perfekter Laufspielzug. Zwei Touchdowns ergaben eine 12:0-Führung. Saalfeld mit seinen großgewachsenen Spielern konterte ebenfalls mit zwei Touchdowns. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes und spannendes Spiel. Wieder kam die Wittenberger Offensive bis kurz vor die Endzone. Ein Pass von Murray, ein gefanger Ball, Touchdown. Die erneute Wittenberger Führung. Doch Saalfeld glich kurz vor dem Ende wiederum per Touchdown zum 18:18 aus. Und die Gäste aus Thüringen hätten mit dem Extrapunkt ihrerseits auch in Führung gehen können. Der Pass vom Saalfelder Quarterback war gut, doch die Defense-Aktion noch besser. Im letzten Moment hatte die Wittenberger Defense-Spielerin ihre Finger dazwischen und somit wechselte das Angriffsrecht eine Minute vor dem Ende noch einmal zu Gunsten der Wittenberger.
Aufgeregt zückten die Eltern am Seitenrand schon ihre Kameras und filmten. Für den allerletzten Spielzug hatten sich die Saints nun etwas ganz Besonderes ausgedacht. Der elfjährige Quarterback Paul Murray spielte den Football zu seinem Runningback und dieser gab den Ball direkt wieder zurück. Murray marschierte quer über das gesamte Feld, ließ die Saalfelder Defense links liegen und lief den Touchdown zum 24:18.
Großer Jubel bei den Wittenberg Saints, denn der Erfolg gegen die Saalfeld Titans war der erste Sieg des Jugendteams in der Vereinsgeschichte. Glückwunsch!