Bis dato läuft die Saison in der Mitteldeutschen Oberliga sowohl für die HG 85 Köthen als auch für den HC Aschersleben ganz zufriedenstellend. Köthen verfolgt an der Tabellenspitze den HC Burgenland, der im Heimspiel gegen Pirna gestern aber nicht über ein 23:23-Unentschieden hinausgekommen ist. Die HG hatte also die Möglichkeit, mit einem Sieg im Derby gegen Aschersleben, auf einen Punkt heranzukommen.

Doch zunächst erlebten die Köthener Fans in der Heinz-Fricke-Sporthalle ein wahres Debakel. So deutlich muss man hierbei tatsächlich sein. Nach 26 Minuten lagen die Hausherren mit acht Toren zurück. Frank Seifert traf für Aschersleben zum zwischenzeitlichen 15:8. Ganz zur Freude der knapp 40 mitgereisten Fans. Bei den Gastgebern funktionierte aber mal so gar nichts. Der sonst so treffsichere Martin Danowski verzweifelte am Keeper der Gäste. Ist es sonst so, dass die Torhüter den Kopf einziehen, wenn Danowski in den Kreis gesprungen kommt, war es diesmal eher umgedreht der Fall. Sven Mevissen, der 2.08m-Koloss im Gehäuse von „Asche“, zeigte vor allem im ersten Durchgang eine starke Leistung. Hätte Aschersleben nicht schon den ein oder anderen Konter unsauber ausgespielt und auf manch Zwei-Minuten-Strafe wegen „Meckern“ verzichtet, wäre man wohl schon in der ersten Halbzeit mit zehn Toren in Führung gegangen. Doch hätte wäre wenn…

Selbst zehn Tore hätten wohl am Ende nicht gereicht. Im zweiten Durchgang zeigten sich die Köthener trotz vieler vergebener Möglichkeiten dann vor allem in der Abwehr verbessert. Zunächst führten die Gäste in der 38. Minute noch mit 20:12. Dann jedoch folgte der komplett unerklärliche Einbruch. War es eine Kraftfrage? Auch dem ehemaligen Bundesliga-Profi, Andreas Rojewski, der insgesamt 16 Jahre beim SC Magdeburg und beim DHfK Leipzig auf der Platte stand, konnte keine Impulse mehr setzen. So verkürzten die Köthener nach und nach den Rückstand. Als Lukas Krug die Hausherren dann in der 55. Minute mit 25:24 in Führung brachte, bebte die Heinz-Fricke-Sporthalle, wie schon lange nicht mehr. Am Ende überrannte die HG den HC Aschersleben, der einfallslos und müde wirkte. Nach dem 29:25-Sieg rückt die HG 85 Köthen nun näher an Tabellenführer Burgenland heran.