Das waren vermutlich keine Freudensprünge beim SV Dessau 05 nach der Auslosung der 1. Runde des Landespokals. Die Dessauer gastierten am gestrigen Samstag nämlich 140 Kilometer entfernt beim SV Kelbra. Das Team aus dem Landkreis Landkreis Mansfeld-Südharz stieg zuletzt aus der Verbandsliga ab, konnte sich dennoch spielerisch verstärken. So wuselt bei Kelbra seit diesem Jahr ein kleiner Japaner auf der Außenbahn herum.
Und Shunsuke Noda wird den 05ern wohl noch eine Weile im Kopf bleiben. Bereits in der zweiten Minute wurde der dribbelstarke Japaner im Strafraum der 05er gefoult. Den fälligen Elfmeter konnte Zicos Resvanis zwar parieren, beim Nachschuss hatte er jedoch keine Chance. Das zeitige 1:0 für die Gastgeber. In der Folge hatten die Dessauer Mühe, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Im Gegenteil. Bis dato waren keine nennenswerten Aktionen der Gäste zu vernehmen und so klingelte es in der 30. Minute erneut im Gehäuse des Verbandsligisten. Und diesmal war Shunsuke Noda selber zur Stelle. Zudem kassierte nahezu die gesamte 05er Abwehr bereits in der ersten Hälfte eine gelbe Karte. Es war absolut nicht die Partie des SV Dessau 05.
Im zweiten Durchgang probierte es 05-Trainer Dimitrios Mitsis mit einem Dreifach-Wechsel. Römer, Barabasch und Müller kamen herein. Doch, bis auf dass die Gäste nun mehr Ballbesitz hatten, änderte sich nichts am eigentlichen Problem. Dessau blieb zu ungefährlich. Branden Stelmak, der in den vergangenen Wochen mächtig für Furore gesorgt hatte, konnte einfach nicht in Szene gesetzt werden. Derweil hätte Kelbra durchaus schon auf 3:0 erhöhen können. Kurz vor dem Ende dann die erste richtig große Chance für Dessau. Nach einer Flanke kommt Eschner im Fünfmeterraum an den Ball, doch der Torhüter der Gastgeber rettete überragend. Im Gegenzug nutzte ein Spieler der Gastgeber einen Patzer in der Dessauer Abwehr aus und sorgte mit dem Treffer zum 3:0 für klare Verhältnisse. Zum Ende der Partie flog dann auch noch Friedrich Fromm vom Platz. Er zeigte nach Ansicht des Schiedsrichters wohl zu viele Emotionen.
Sicherlich muss man anerkennen, dass Kelbra am gestrigen Samstag nicht wie ein unterklassiges Team aufgetreten ist, sondern Qualität in allen Mannschaftsteilen bewiesen hat. Der SV Dessau 05 hätte aber dennoch mehr Lösungen finden müssen, denn eine nennenswerte Torchance in 90 Minuten zu haben, ist einfach zu wenig.