Meisterschaften beim Cheerleading bedeuten: Eine volle Halle, viel Stimmung, Emotionen und laute Musik. Immerhin eine Komponente blieb bei den Cheerleading Landesmeisterschaften von Sachsen-Anhalt und Thüringen noch übrig. Es war die laute Musik, die durch die Anhalt-Arena schallte. Leider fand die Meisterschaft vor leeren Rängen statt. Beim Fußball würde man von einem Geisterspiel reden. Doch am gestrigen Samstag war alles noch ein Zacken schärfer. Die teilnehmenden Vereine betraten nacheinander die Arena. Seine Kontrahenten bekam man also erst gar nicht zu Gesicht. Alles Sachen, die eigentlich überhaupt nicht zu einer Cheerleading-Meisterschaft passen. Dennoch war die Dessauer Cheftrainerin Andrea Hausdörfer bestens gelaunt: „Na klar. Wir müssen deutliche Abstriche machen. Aber für die Kinder und Jugendlichen ist es einfach wichtig, dass diese Meisterschaft überhaupt stattfinden kann. Und hinter den Kulissen, in der Kabine und im Warm-Up Bereich ist die Stimmung bestens. Die Athletinnen und Athleten freuen sich auf ihren Auftritt“.
Und tatsächlich konnte man vor allem den Kleinen Cheerleadern aus der „PeeWee“-Kategorie die Vorfreude und Aufregung in den Gesichtern ablesen, als diese die große Anhalt-Arena in Dessau betraten. „Die Vereine trainieren sonst in Schulsporthallen. Dass sie heute in dieser großen Halle antreten können, ist für alle ein besonderes Erlebnis“, so Andrea Hausdörfer. Auch dem Verbands-Präsidenten Daniel Pinkernelle war stets ein Lächeln zu entnehmen. Das ließ er sich auch nicht nehmen, als er doch einige Versuche beim Anmoderieren des Live-Streams benötigt hatte (haha :D). Also trotz der eingeschränkten Meisterschaften gute Laune bei allen Beteiligten.
Zu Gast in Dessau waren die „Red Scorpions“ aus Halberstadt, das Team „TPC Dynamite“ aus Jena, die Baskets Ice aus Wolmirstedt, drei Teams der „Guardian Angels“ aus Magdeburg und ebenfalls drei Teams der „Black White Cats“ aus Dessau. Hinzu kam der Verein aus Gera, der in eigener Halle seine Vorführung aufgezeichnet hatte. Die gesamten Darbietungen aller teilnehmenden Teams wurden am heutigen Sonntag dann per Livestream im Internet ausgewertet.
Aufgrund vieler kurzfristiger Umstellungen und einigen Ausfällen konnten die Teams oftmals nicht das Programm abliefern, das sie monatelang geübt hatten. „Gerade bei den Kleinen stellt das dann ein größeres Problem dar, da sie allgemein noch Schwierigkeiten haben, sich auf neuen Positionen auf der Matte zurechtzufinden“. Doch auf die Allerkleinsten konnten sich die Coaches verlassen. Beide Dessauer „PeeWee“-Teams sicherten sich den Landesmeistertitel. Zum Ende des Wettkampftages folgte dann aus heimischer Sicht noch das Highlight. Das Juniorteam, die „Cheeky Snowcats“, hatte im Vorfeld angekündigt, um Gold mitkämpfen zu wollen. Ein durchaus schwieriges Unterfangen. Immerhin war die Konkurrenz bei in der Junior-Kategorie am Größten und sowohl bei der Generalprobe als auch im Warm-Up standen die meisten Stunts noch nicht zu 100 %. Doch die Snowcats zeigten sich genau im richtigen Moment von ihrer besten Seite. Ihnen gelang ein sogenannter „Hit Zero“. Kein Fehler! Ein makelloser Auftritt des Juniorteams. Mit 6,37 Punkten freuen sich die Dessauer über den Vize-Landesmeistertitel. Platz 1 ging an die Baskets Ice aus Wolmirstedt, die 6,61 Punkte erlangt hatten. „Die Schwierigkeit der Darbietung ist für die Bewertung ausschlaggebend. In diesem Jahr kam hinzu, dass aufgrund der knappen Vorbereitungszeit und den Corona-Einschränkungen der ein oder andere Fehler nicht so streng bewertet wurde. Das Team aus Wolmirstedt hatte den höheren Schwierigkeitsgrad und am Ende auch verdient gewonnen. Ich persönlich bin trotzdem sehr stolz auf mein Junior-Team, das fehlerfrei performt hat“, erklärt Andrea Hausdörfer.
Auch Betty von den Snowcats freute sich über den gelungenen Auftritt: „Im Training haben ja doch immer eins, zwei Sachen nicht geklappt. Ich denke, bei einer Meisterschaft sind dann aber alle noch ein wenig fokussierter und auch konzentrierter. Das wir keine Fehler hatten, darauf können wir stolz sein“. Die talentierte Cheerleaderin auf der „Flyer“-Position blickt dabei schon ein wenig in die Zukunft: „Wir haben schon neue Ziele. Im Frühjahr findet in Riesa die Regionalmeisterschaft statt. Bis dahin haben wir uns vorgenommen, noch zwei weitere technisch anspruchsvolle Elemente zu erlernen und diese dann in unser Programm zu integrieren“.
Nicht nur für die Sportlerinnen und Sportler aus Dessau waren die Cheerleading Landesmeisterschaften ein Erfolg, sicherlich auch für die anderen Vereine und allgemein für den Cheerleading-Sport an sich!
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