Dass das Projekt Leipzig Kings in der neuen European League of Football keine Eintagsfliege war, zeigte sich am gestrigen Sonntag im Leipziger Alfred-Kunze-Sportpark. Erneut bevölkerten über 2000 Zuschauer das Stadion sorgten für eine sensationelle Stimmung. Zu Gast waren die Hamburg Sea Devils. Das wohl stärkste Team der gesamten Liga gab sich bislang noch keine Blöße und somit rechneten sich wohl nur die wenigsten Fans einen Heimsieg aus, hofften aber auf ein erneutes Spektakel. Vor zwei Wochen verloren die Leipzig Kings nur knapp mit 47:48 gegen die Köln Centurions.
So viele Punkte kassierten die Hamburger bislang in allen drei Spielen nicht. Dreimal konnte der Platz als Sieger verlassen werden. Gegen die Sea Devils erzielten alle Gegner zusammen nur 35 Punkte und zuletzt gewann das Team aus dem Norden deutlich mit 44:6 gegen Berlin Thunder. Dennoch wollten die Leipziger natürlich vor heimischer Kulisse gut dagegen halten. Doch Hamburg zeigte von Beginn an, wer der Chef im Ring ist. Erster Drive, erster Touchdown. Anschließend bewies sich die bärenstarke Defense. Eine Interception für die Gäste und somit wechselte das Angriffsrecht direkt wieder zu den Hamburgern. Dann aber großer Jubel bei den 2384 Zuschauern. Ein „Sack“ gegen die Sea Devils brachte die Gäste-Offensive erstmalig in Bedrängnis.
Dritter Versuch und 12 Yards für die Hamburger, die sich jedoch sehenswert aus dem Schlamassel befreien konnten. „Who´s got the middle?“, schimpfte Leipzigs Head Coach Fred Armstrong an der Seitenlinie. Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass die Leipziger keinen Zugriff fanden. Noch vor der Halbzeit kassierte das Team aus Sachsen den vierten Touchdown.
Eine unglaublich starke Vorstellung der Hamburger, auch ohne des fehlenden Liga-Star Kasim Edebali. Jaleel Awini konnte einem schon Leid tun. Im Minutentakt lag der bullige Quarterback am Boden. Die Leipziger Offensiv-Spieler gaben ihrem Quarterback zu wenig Schutz. Zu häufig wurden diese von den Hamburgern überrannt und somit nahm das Unheil weiter seinen Lauf. Trotz der klaren Machtverhältnisse auf dem Rasen gaben die Fans auf der Tribüne alles und peitschten ihr Team nach vorn. Wenn auch keine Touchdowns, dann wurden eben kleinere Erfolge gefeiert. So wie Mitte der zweiten Hälfte, als Awini einen 35 Yard-Pass auf Receiver Anthony Dable-Wolf warf und den Hausherren eine Pass-Interference zugesprochen wurde. Allerdings hielt der Jubel nur kurz. Zwei Sacks in Folge gegen den Leipziger Quarterback und schon waren die grünen Könige wieder am Ausgangspunkt angelangt. Und diesmal schickte Armstrong nicht das Punt-Team auf den Platz. Der vierte Versuch wurde ausgespielt. Und Quarterback Awini lief sich in die Herzen der Fans. Der Offensiv-Alleinunterhalter schlug etliche Haken und schaffte 14 Yards. Diese reichten aber natürlich nicht zum neuen First Down. Aber genau das wollten die Fans sehen. Trotz der klaren Niederlage ein kämpfendes Team.
Leipzigs starke Offensive rund um Running Back Jason Aguemon sowie den zwei Receivern Alpha Jalloh und Anthony Dable-Wolf kam absolut nicht zur Geltung. Und so feuerten die Hamburger weiter in Richtung der Leipziger Endzone. Ein 70 Yard-Touchdown der Sea Devils sorgte für eingefrorene Gesichter bei den Hausherren. Am Ende verlieren die Leipzig Kings deutlich mit 0:55 gegen die Hamburg Sea Devils.
Am 01. August treffen die Kings dann im nächsten Heimspiel auf Berlin Thunder.
Bilder: ©Team Sportstadt.