Klare Ansagen ist Volleyball-Trainer Ingo Häntschel gewöhnt. Neben seiner Tätigkeit als Übungsleiter ist der geborene Köthener nämlich Lehrer an einer Dessauer Schule. Seit einer Woche treffen sich auch die Dessau Volleys wieder zum Vorbereitungstraining.
„Wir werden über zwei längere Zeiträume in die Vorbereitung zur neuen Saison starten. Normalerweise trainieren wir nach der regulären Saison auf dem Beach-Feld weiter. Doch dieses Jahr ist das anders. Das hat natürlich mit der Corona-Pandemie zu tun. Aber auch die langen Sommerferien in Sachsen-Anhalt und der gelungene Aufstieg in die 3. Liga spielen dabei eine Rolle“, so Häntschel.
In der neuen Saison wird sich für die Dessau Volleys einiges ändern. Das Niveau in der 3. Liga ist höher, der Volleyballverband hat für die Ausrichtung der Heimspiele strengere Auflagen und die Auswärtsspiele sind mit einem erheblich größeren Zeitaufwand verbunden. Unter anderem werden die Dessauer bis nach Kiel reisen. Insgesamt vier Neuzugänge verzeichnen die Volleys zur neuen Saison. Ein besonderes Augenmerk gilt dem jungen Paul Weber, der als Zuspieler vom USV Halle in die Bauhausstadt wechselt. „Ich freue mich, dass sich Paul für uns entschieden hat. Er ist sehr talentiert und wird auf seiner Position für mehr Entlastung sorgen“, so Häntschel. Neben Weber verstärkt sich das Team mit zwei Mittelblock-Spielern und einem Außen-Angreifer. Das Ziel in der 3. Liga ist natürlich, die Klasse zu halten und sich ordentlich zu präsentieren.
Im Training machts die Mischung. Zunächst lässt Häntschel seine Jungs ordentlich schwitzen. Sit ups, side ups und Liegestütze „und das ganze dreimal“, lässt der Coach verlauten. Da kam der ein oder andere Routinier ordentlich ins Schwitzen. So auch Fabian Kempf. Er gehörte in den vergangenen Spielzeiten zu den besten Spielern in der gesamten Regionalliga. Im vorletzten Jahr wurde er sogar als wertvollster Spieler der Liga geehrt. „Ich bin sehr froh, dass ich einen Spieler wie Fabian mit im Team habe. Er ist erfahren, besitzt eine außergewöhnliche Klasse und kann in engen Spielen die entscheidenen Impulse geben. Er ist ein Antreiber auf dem Feld“, so sein Trainer. Als sich Fabian Kempf während der Liegestütz-Übung eine kurze Erhohlungspause gönnte und sich den Schweiß von der Stirn wegwischte, schmunzelt Ingo Häntschel nicht ganz ernst gemeint: „Man muss halt schauen, wie fit er ist“.
Nach der Kraft-Einheit durften seine Jungs dann auch die Bälle in die Hand nehmen. Glücklicherweise muss der Trainer durch die aktuellen Corona-Bestimmungen kaum Einbuße im Trainingsplan vornehmen. Um das Handgelenk locker zu bekommen, spielten sich die Spieler als Erstes ein paar Bälle zu. Es folgten spezielle Übungen für die Zuspieler und anschließend ein Trainings-Turnier, bei dem vier Dreierteams jeweils gegeneinander spielten. „Ich begleite das Team nun schon seit ein paar Jahren. Ich muss sagen, dass sie einen großen Sprung nach vorn gemacht haben. In schwierigen Situationen haben uns in den vergangenen Spielzeiten allerdings immer mal die Alternativen und Ideen auf dem Feld gefehlt. Mit den Neuzugängen ergibt sich nun auch eine höhere Trainingsqualität und dadurch können wir an dieser Schwäche gezielt arbeiten“, erklärt Ingo Häntschel und freut sich bereits auf die neue Saison, die im August dieses Jahres starten wird.