Sorgfältig achten die Trainer und Betreuer darauf, dass der Anzug sitzt, die Haare gemacht sind und vor allem, dass die Mädels und Jungs ein Lächeln im Gesicht haben. Aufgeregt sind die kleinsten der Dessauer Cheerleader keineswegs. „Das ist heute mein erster Auftritt und ich bin überhaupt nicht aufgeregt“, verkündet stolz ein junges Mädel der Sweet Kitties vor der Darbietung. Anschließend gab es noch ein „High Five“ von Trainerin Lucie Menzel mit auf den Weg und dann ging es auf die Matte. Vor über 600 Zuschauern zeigten die Cheerleader der Black White Cats vom SV Dessau 05 und noch insgesamt 26 weitere Teams von 9 Vereinen ihr Können.
Bei den diesjährigen Sachsen-Anhalt und Thüringen Landesmeisterschaften ging es dabei mehr als nur um den Landesmeisteritel. Eine Punktzahl von 6.0 musste erreicht werden, um sich für die Regionalmeisterschaft in Riesa zu qualifizieren. „Ich traue das allen vier Teams von uns zu“, sagte Hauptübungsleiterin Andrea Hausdörfer vor dem großen Event in der Anhalt-Arena. Zunächst waren aus Dessauer Sicht die zwei Teams in der Kategorie Peewee an der Reihe. Die Sweet Kitties legten dabei laut Lucie Menzel „insgesamt einen guten Auftritt“ hin. Jedoch waren auch drei schwerwiegende Fehler dabei. „Das wird sicherlich zu Punktabzügen führen“, so die Trainerin. Im Anschluss flitzten die „Mini Kitties“ auf die Matte. Beflügelt vom Applaus des Dessauer Publikums konnten die Kleinsten der Dessauer Cheerleader durchweg überzeugen.
Wenig später ging es dann auch für die Juniors los. Außerhalb der Konkurrenz präsentierte sich nun das Team der Cheeky Silvercats. Auch bei den Silvercats klappte nicht alles. „Es sah trotzdem toll aus und ich bin sehr stolz auf mein gesamtes Team. Wir werden im kommenden Frühjahr dann bei einer anderen Meisterschaft in Hof antreten. Darauf freuen wir uns schon“, so Anna von den Cheeky Silvercats.
Danach starteten die Cheeky Snowcats. Das große Ziel war natürlich die 6-Punkte-Marke zu knacken. Ob es gereicht hat erfuhren die Mädels und Jungs jedoch erst bei der Siegerehrung. Doch bevor es zu dieser kam, folgte erst noch der Auftritt der Black White Cats. Dem Jubel in der Halle nach, schien ihre Leistung, eine sehr gute gewesen zu sein. Lucie Menzel gab die Bestätigung: „Die Seniors haben komplett abgeliefert. Das war der Wahnsinn“. Nun war die ganze Anspannung weg und die Teams freuten sich auf die Siegerehrung. Wer wird es nach Riesa schaffen?
Leider reichte es weder für die „Sweet Kitties“ noch für die „Cheeky Snowcats“. Beide Teams verfehlten die 6-Punkte-Marke. Die Enttäuschung war natürlich sehr groß, weshalb auch die ein oder andere Träne kullerte.
Als die „Mini Kitties“ nach vorne mussten, war sich Trainerin Sarah Schleichert unsicher: „Im Vorfeld habe ich die anderen Teams eigentlich als stärker eingeschätzt“. Doch dann wurde es verkündet. Als nur noch zwei Teams übrig waren und der zweite Platz an die Dymatix aus Wernigerode ging, rissen die Trainer und Betreuer bereits ihre Arme nach oben. Die Kinder selber wussten dies noch nicht richtig einzuordnen. Doch als die Hallensprecherin sagte: „Platz 1 geht mit 8,35 Punkten an die Mini Kitties aus Dessau“, folgten die Freudensprünge. Der Jubel war riesengroß: „Die Kleinen haben erst skeptisch zu uns herüber geschaut. Sie konnten das erst gar nicht glauben. Wir sind alle so stolz auf das Team. Das war einfach großartig“, freut sich Sarah Schleichert.
Und auch die Seniors hatten Grund zum Jubeln. Sie belegten den zweiten Platz und erreichten ebenfalls über sechs Punkte. „Wir haben hart dafür gekämpft. Wir sind glücklich und freuen uns jetzt auf Riesa“, so Amelie aus dem Seniorteam.
Große Freude und Tränen der Enttäuschung waren am gestrigen Sonntag ganz nah beieinander. „Es ist besonders schade, weil es sehr knapp war. Am liebsten hätte ich von den Mini Kitties jeweils einen Punkt abgezogen, so dass sich die Sweet Kitties und Cheeky Snowcats auch qualifiziert hätten“, ärgert sich Sarah Schleichert. Gleichzeitig zieht sie ein positives Fazit: „Die Auftritte waren allesamt sehr gut und wir freuen uns jetzt, zumindest mit zwei Teams nach Riesa fahren zu dürfen“.