Nur eine Woche nach dem Saisonauftakt gegen die Vogtland Rebels, fand am Sonntag die lang ersehnte Heimspiel-Premiere der Wittenberg Saints vor 600 Zuschauern statt.

Zu Gast in Griebo waren die Saalfeld Titans. Auch wenn das Team schon seit einigen Jahren existiert, war die vergangene Saison sportlich nicht sonderlich erfolgreich. Mit 0 Siegen und 17:298 Punkten waren die Titans 2017 Schlusslicht in der Landesliga Ost.

Mit diesem Wissen, waren durchaus vorhandene positive Erwartungen bei Besuchen und sicher auch Spielern nicht von der Hand zu weisen. Ein erster Sieg in einem Pflichtspiel gehört ganz sicher zu den Saisonzielen der Wittenberger und vielleicht würde es ja in diesem Spiel endlich klappen, so mag sicher manch Spieler und Zuschauer gehofft haben.

Wittenberg Saints vs Saalfeld Titans 0:15

Nach dem Kick Off durch die Gäste waren es die Saints die zuerst ihre Offensive aufs Feld schicken konnten. Doch offensiv wollte noch nichts gelingen und so musste man ohne großen Raumgewinn das Angriffsrecht wieder an die Gäste aus Thüringen abgeben. Doch auch die Saalfeld Titans kamen nicht sehr gut ins Spiel und kassierten sogar fast eine Interception (ein Spieler der gegnerischen Mannschaft fängt einen Pass ab). Nachdem die Titans den Ball punten (Kick zur gegnerischen Mannschaft die nun Angriffsrecht hat) mussten, gelangen den Wittenbergern erste positive Spielzüge. Mit einem starken „One Hand Catch“ gelang es den Wittenbergern in eine sehr gute Angriffsposition zu kommen. Vom ersten Touchdown des Spiels trennten die Saints nur 21 Yards.

Doch das Glück und die Schiedsrichter waren nicht auf der Seite der Gastgeber. Nach einem vermeintlichen Kopfstoß des Wittenberger Centers David Cafell wurde dieser disqualifiziert – eine im American Football sehr seltene Strafe. Zumindest aus etwas Entfernung betrachtet, erscheint die Strafe als überhart. Hinzu kamen auch noch 15 Yards Raumverlust, wodurch die aussichtsreiche Position zunichte gemacht wurde. So endete dieser Angriff und auch das erste Viertel leider nicht erfolgreich.

Die Saalfeld Titans beginnen das zweite Viertel mit dem Angriffsrecht, doch durch eine starke Verteidigungsarbeit der Wittenberger gelingt es auch den Gästen nicht, etwas Zählbares auf die Anzeigetafel zu bringen. Die Titans geben das Angriffsrecht mit einem starken Punt wieder ab. Die Saints beginnen ihren Angriff in schlechter Position direkt an der eigenen Endzone. Mit einer starken Defensive gelingt es den ballführenden Spieler der Wittenberger in der Endzone zu Boden zu bringen. Dieser „Safety“ bringt den Gästen die ersten beiden Punkte.

In den folgenden Angriffen können beide Teams keine entscheidenden Impulse setzen. Die Defensive prägt das Spielgeschehen, doch dann gelingt den Saalfeld Titans doch noch der erste Touchdown und auch der anschließende Kick durch die Torstangen ist erfolgreich und bringt einen zusätzlichen Punkt. Neuer Zwischenstand also 0:9.

Bei ihrem eigenen Angriff kurz vor Ende der ersten Halbzeit verlieren die Saints den Ball durch eine Interception, der folgende Touchdown zählt jedoch zum Glück nicht.

Mit gemischten Gefühlen gehen die Gastgeber in die Halbzeitpause. Zum einen weil die Punkte der Titans auf Fehler einer ansonst gut funktionierenden Abwehr zurückzuführen waren und zum anderen weil man es in der Offensive nicht schaffte entscheidende Akzente zu setzen die zu eigenen Punkten führten.

Doch noch war eine ganze Halbzeit zu spielen und der Rückstand gering genug, um hochmotiviert in die zweite Halbzeit zu starten.

Die Titans begannen im Angriff und auch die Gäste waren hoch motiviert. Mit starkem Laufspiel machten sie schnell viel Raumgewinn. Doch der abermals sehr aufmerksamen Defense gelang erneut eine Interception und so erlangte man selbst wieder das Angriffsrecht. Und auch die Offensive der Saints schien mutiger zu werden und machte einigen Raumgewinn. Doch bevor man den Angriff erfolgreich beenden konnte folgte eine erneute Interception womit das Angriffsrecht erneut zu den Titans wechselte. Doch auch den Titans gelang es nicht den Ballbesitz zu verteidigen und mit der dritten Interception in diesem dritten Viertel kamen die Saints wieder an den Ball.

Das vierte Viertel hatte begonnen. Doch ein Spieler der Saints verlor den Ball (Fumble) und einem Titan gelang es diesen zu sichern. Mit einem starken Angriff, der die Defense der Saints alt aussehen ließ, gelang den Gästen ihr zweiter Touchdown. Den anschließende Extrapunkt gab es aber nicht obendrauf, da es dem Kicker nicht gelang den Ball durch die Torstangen zu schießen.

Die Saints beginnen aus schlechter Position doch mit einem starken Return macht man ordentlich Raumgewinn. Nach einem gut gespielten Pass gelangt man schnell an die 25 Yards Linie der Saalfeld Titans und obwohl man den vierten Versuch ausspielt gelingt es der Offense erneut nicht eigene Punkte zu erzielen.

Die Spielzeit neigt sich dem Ende. Doch der Angriff der Titans wird durch gute Abwehrarbeit erschwert. Wenige Sekunden vor Schluss versuchen die Titans noch ein Field Goal aus rund 30 Yards Entfernung zu erzielen, doch dies misslingt und so endet dieses Spiel mit 0:15.

Fazit

Nach dieser Niederlage überwiegt bei Spielern und Fans Enttäuschung. Nicht wenige hatten sich gegen die Saalfeld Titans ernsthafte Chancen ausgerechnet. Und auf Grund der bisherigen Ergebnisse der Gäste waren diese Annahmen und Hoffnungen sicher nicht ungerechtfertigt. Denn trotz größerer Erfahrung waren beide Teams auf einem durchaus ähnlichen Leistungsniveau. Vor allem die Defense beider Teams bestimmte das Spielgeschehen. Einige Interceptions und der Safety der Titans belegen dies. Nun gilt die Defense auch als der eigentlich wichtigste Teil der Mannschaft, aber dennoch bedarf es im Angriff einer gewissen Qualität um eben auch eigene Punkte aufs Scoreboard zu bekommen. Auch wenn die Wittenberger erneut nur knapp an eigenen Punkten scheiterten, wird deutlich, dass es vor allem in der Offense noch einer Leistungssteigerung bedarf.

Ein weiterer Knackpunkt war ganz sicher die frühe Disqualifizierung des Wittenberger Centers David Cafell, der in der Offensive nur schwer zu ersetzen war.

In drei Wochen hat man im Rückspiel gegen die Saalfeld Titans die Möglichkeit zu zeigen, dass man zu dieser Leistungssteigerung imstande ist. Den engagierten und motivierten Spielern und den Fans wäre es auf jeden Fall zu wünschen.

Die weiteren Spiele der Wittenberg Saints

In drei Wochen geht die Saison der Wittenberger weiter. Am 27. Mai trägt man das Rückspiel gegen die Titans in Saalfeld aus.

Nur eine Woche später findet dann am 3. Juni das nächste Heimspiel gegen die Vogtland Rebels statt. Am 1. Spieltag musste man sich den Rebels noch mit 35:8 geschlagen geben. Vielleicht ist die durchaus achtbare Leistung aus diesem Spiel beim 2. Saison-Heimspiel der Saints noch steigerungsfähig.

Die weiteren Heimspiele der Wittenberg Saints:

12.08. | Wittenberg Saints vs. Freiberg Phantoms
16.09. | Wittenberg Saints vs. Dresden Monarchs II

Auswärtssiele:

27.05. | Saalfeld Titans vs. Wittenberg Saints
08.07. | Dresden Monarchs II vs. Wittenberg Saints
26.08. | Freiberg Phantoms vs. Wittenberg Saints

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