Football boomt – und so war es nur eine Frage der Zeit, bis es auch in der Region einen eigenen Verein für den aus den USA stammenden Sport geben würde.

2016 war es dann soweit und in Wittenberg haben sich die Wittenberg Saints gegründet. Inzwischen hat der Verein mehr als 100 Mitglieder und nach einer ersten lehrreichen Saison 2017 sollen in dieser Saison auch erste Erfolge her. Die Neugestaltung des Ligensystems sollte den Wittenbergern dabei entgegen kommen.

Ein wichtiger Baustein für die Zukunft der Saints dürfte sein, dass man auch in dieser Saison auf die Dienste von Coach Leeroy Foster zurückgreifen kann. Leeroy Foster ist als Spieler Football-Europameister geworden. Als Trainer war er für die Berlin Rebels tätig und trainiert aktuell auch die A-Jugend der Spandau Bulldogs.

Vogtland Rebels – Wittenberg Saints 35:8

Nach einer erste Saison voller neuer Erfahrungen und sicher auch bitterer Niederlagen richteten sich am vergangenen Sonntag nun alle Augen auf das erste Saisonspiel des gereiften und verstärkten Teams aus der Lutherstadt. Das erste Saisonspiel führte das Team nach Sachsen zu den Vogtland Rebels.

Das Team aus Treuen wurde 2014 gegründet und hat in der vergangenen Saison in der Landesliga ebenfalls einige Niederlagen einstecken müssen. Zu 6 Saison-Niederlagen kamen aber immerhin zwei Siege gegen die Saalfeld Titans.

Mit bisher zwei gespielten Saisons sind die Rebels sicher das etwas erfahrenere Team aber dennoch sollten die Wittenberger hier nicht völlig chancenlos sein. ZUm Auftakt bekamen die Saints den Ball. Im ersten Angriffs-Drive wurden die sichtlich nervösen Wittenberger aber schnell von der Defense (Verteidigung) der Vogtländer gestoppt. So erhielten diese den Ball und machten zügig Raumgewinn und First Down um First Down näherten sich die Rebels der Endzone der Wittenberger wo den Rebels letztendlich mit einem Tochdown auch die ersten 6 Punkte des Spiels gelangen. Anstatt mit einem Kick durch die Goal Poles (= PAT – Point after Touchdown) einen Extrapunkt mitzunehmen, entschieden sich die Rebels für eine 2-Point-Conversion (erneuter Touchdown). Diese gelang und so stand es 8:0.

[amazon_link asins=’3841905552′ template=’PriceLink‘ store=’geocadessau-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’c517c59a-4f74-11e8-bd61-6b7f960c20f9′]

Nun kamen die Saints wieder in Ballbesitz und erneut wusste man im Angriff kein probates Mittel gegen die Defense der Rebels zu finden. Nach 3 erfolglosen Versuchen ein neues First Down (Erreichen von 10 Yards Raumgewinn) zu erreichen, musste man den Ball Punten (zurückkicken in die Hälfte des Gegners). Hier trat dann der schlimmstmögliche Fall ein, denn es gelang den Rebels sofort den gefangenen Ball zurück in die Endzone der Saints zu tragen und so erhöhte sich das Scoreboard nach einem anschließenden erfolgreichen Kick durch die Torstangen auf 15:0.

Auch der folgende Angriff der Saints konnte nicht erfolgreich beendet werden. Und so erhielten die Rebels kurz vor Ende des ersten Viertels noch einmal den Ball. Dieses mal war die Verteidigung der Wittenberger aber aufmerksam und konnte erneute Punkte des Gegners verhindern.

Im ersten Viertel wirkten die Saints zu Beginn noch sichtlich nervös, gegen Ende legte sich dies und zumindest die Defense schien nun deutlich besser ins Spiel zu kommen.

Im zweiten Viertel wurde der erste Angriff der Wittenberg Saints, die es nun öfter mit Passspiel versuchten, durch die aufmerksame Defense der Rebels verhindert. Man musste den Ball also erneut abgeben, ohne die ersten eigenen Punkte auf die Anzeigetafel zu bekommen.

Im Angriff der Gastgeber sollten diese nun ihre Qualitäten voll ausspielen können. Zunächst hatte die Defense der Saints die Angriffsbemühungen der Rebels noch gut im Griff. Nach Strafen war auch die Feldposition der Rebels nicht sonderlich gut. Mit einem langen erfolgreichen Pass, der zum Touchdown führte, gelang es den Rebels aber erneut zu punkten. Auch der anschließende „Point after Touchdown“ (PAT) war gut und so stand es 22:0.

Im folgenden Angriff war man ganz nah dran am ersten eigenen Touchdown des Spiels. Man machte mit Läufen und Pässen guten Raumgewinn. Letztendlich scheiterte man rund zwei Minuten vor der Halbzeitpause aber zweimal daran den entscheidenden Pass kurz vor die Endzone der Rebels an den Mann zu bekommen. Es fehlten nur Zentimeter und so war es sicherlich etwas ärgerlich diesen gut gespielten Drive ohne Punkte zu beenden. Bei diesem Spielstand kann man die Entscheidung auch nachvollziehen, dass man anstatt eines Field Goals den vierten Versuch ausspielte.

Rund eine Minute vor Schluss gelangten die Rebels noch einmal in Ballbesitz. Durch einen Fumble (Ballverlust durch den Ballträger), den die Saints sichern konnten, wechselte das Angriffsrecht aber 27 Sekunden vor der Halbzeit noch einmal zu den Gästen aus Wittenberg. Die Zeit wurde knapp aber Marvin Klausnitzer behielt die Nerven und mit einem Touchdown war er es, der die ersten Punkte für die Wittenberger erzielte. Den anschließenden Extrapunkt konnte man nach zwei Kicks aber nicht mitnehmen. Nachdem der erste Kick wegen eines Fouls am Kicker der Saints abgepfiffen wurde, gelang es im 2. Versuch nicht den Ball durch die Torstangen zu bekommen.

Doch die Halbzeit sollte noch immer nicht vorbei sein. 5 Sekunden vor Schluss mussten die Wittenberger den Ball noch einmal in die Hälfte der Rebels kicken, doch man entschied sich für einen Onside Kick (Versuch mit einem kurzen Kick über 10 Yards selbst wieder in Ballbesitz zu gelangen). Der Plan ging aber nicht auf und die Rebels sollten noch einen einzigen Spielzug in dieser Halbzeit bekommen. Mit einem langen Lauf der aber erfolgreich gestoppt werden konnte, endete die zweite Halbzeit mit 22:6.

Das dritte Viertel begann aussichtsreich. Nach dem weiten Kick Off durch die Saints, mussten die Rebels in der eigenen Endzone beginnen. Durch die starke Defense der Saints gelang es in der Endzone der Rebels den ballführenden Spieler zu tacklen. Dieser sogenannte „Safety“ brachte 2 Punkte für die Saints.

Es folgte ein wenig erfolgreicher Angriff der Saints. Im nun folgenden Angriff der Rebels ging es hoch her. Zahlreiche Strafen und ein Fumble, der aber von den Rebels gesichert wurde, führten am Ende zum erneuten Touchdown für die Gastgeber. Der anschließende Extrapunkt konnte durch die Saints aber mit einem Block verhindert werden.

Es folgten wenig erfolgreiche Angriffe beider Teams. Auch ein Field Goal Versuch des Gastgebers aus ca. 25 Yards scheiterte und so blieb das Scoreboard zunächst unverändert. Kurz vor Ende des dritten Viertels konnte sich die starke Offensive der Rebels aber noch einmal durchsetzen. Touchdown und Extrapunkt erhöhten den Punkestand auf nun 35:8.

Das vierte Viertel bestand fast vollständig aus einem einzigen Angriff der Saints. Mit Risiko und ausgespieltem 4. Versuch erreichte man ein neues First Down und näherte sich scheinbar unaufhaltsam der Endzone des Gastgebers. Ein erster langer Pass auf Mario Holtschneider konnte aber nicht gefangen werden. Der Angriff, der oft durch zahlreiche Strafen, vor allem gegen die Defense der Rebels, unterbrochen wurde, führte die Saints bis fast an die Endzone der Vogtland Rebels. Am Ende fehlte es dann auch ein wenig am Glück, dass man nicht den Punktestand mit einem zweiten Touchdown nicht etwas freundlicher gestalten konnte.

Der letzte Angriff der Rebels führte dann zu keinen weiteren Punkten und so endete das Spiel mit 35:8.

Fazit

Es war auf jeden Fall ein unterhaltsames Spiel, welches den 1.050 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion in Treuen geboten wurde. Bei schönstem Wetter, sieht man einmal von einigen wenigen Regentropfen ab, gab es zum Saisonauftakt für beide Teams viele neue Erkenntnisse. Die Weiterentwicklung des Wittenberger Spiels war offensichtlich. Die Defense hat sich im Vergleich zur Vorsaison deutlich verbessert und so manch Angriff der Gastgeber konnte früh gestoppt werden. Auch in der Offensive war eine Weiterentwicklung nicht zu übersehen. Vor allem die langen Pässe auf Mario Holtschneider, stellten die Gastgeber das ein oder andere Mal vor Probleme. Glück für die Rebels: Es fehlten manchmal nur Zentimeter die zum Catch und vermutlich Touchdown geführt hätten. Mit etwas Feinjustierung und mehr Sicherheit hat man hier ein probates Mittel für die weitere Saison.

Der Sieg der Vogtland Rebels geht letztendlich voll in Ordnung. Das etwas erfahrenere Team überzeugte vor allem durch sein starkes Laufspiel und eine fast immer hellwache Defense.

Die Wittenberger können dennoch positiv auf die weitere Saison schauen. Der erste Sieg der Vereinsgeschichte ist in der zweiten Saison ganz sicher möglich. Vielleicht ja schon beim kommenden Heimspiel?

Erstes Heimspiel am 6. Mai

Nur eine Woche nach dem ersten Saisonspiel folgt auf dem heimischen Platz in Griebo das erste Heimspiel. Um 15 Uhr kommt es zur Begegnung gegen die Saalfeld Titans. Es treffen also zwei Teams aufeinander, die in ihrer jeweiligen Liga in der Vorsaison keinen Sieg einfahren konnten, was ein durchaus spannendes Aufeinandertreffen verspricht.

Ein Besuch im nahen Griebo lohnt in jedem Fall. Es herrscht Familienfest-Stimmung und mit zahlreichen Aktivitäten für Kinder, Kuchen-Buffet, umfangreichen und günstigen Speisen- & Getränkeangebot ist für Jung und Alt eine Menge geboten. Und auch wenn man die Regeln des Trend-Sports noch nicht verinnerlicht hat, bekommt man eine Menge Unterhaltung geboten. Und auch der Sprecher erklärt das Ein oder Andere den hoffentlich zahlreich erscheinenden Zuschauern.

Der Eintritt kostet für Erwachsene 6€, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre haben freien Eintritt. Der Einlass erfolgt ab 14 Uhr.

Die weiteren Heimspiele der Wittenberg Saints:

03.06. | Wittenberg Saints vs. Vogtland Rebels
12.08. | Wittenberg Saints vs. Freiberg Phantoms
16.09. | Wittenberg Saints vs. Dresden Monarchs II

Kommentieren Sie den Artikel

Please enter your comment!
Please enter your name here