Nach der Auftaktniederlage des DRHV 06 gegen Rimpar folgte ein Sieg gegen Ludwigshafen. Anschließend wieder eine Niederlage in Gummersbach, dann der Derbysieg gegen Eisenach. Am Vergangenen Wochenende in Ferndorf gingen die zwei Punkte wieder an den Gegner und sollte die Serie nicht reißen, dann folgt im heutigen Heimspiel gegen Lübeck-Schwartau wieder ein …? Na klar, ein Sieg! Doch der Gegner ist in der 2. Handball-Bundesliga natürlich auch kein unbeschriebenes Blatt. In den letzten Jahren zählten die Gäste immer mit zu den Aufstiegsanwärtern doch in diesem Jahr fanden die Lübecker bis dato noch nicht richtig in die Spur.
Beim DRHV 06 fehlten die Langzeitverletzten um Hanisch, Schmidt und Seidler, dafür gab Rückraum-Shooter Timo Löser am heutigen Sonntagabend sein Heimspiel-Debüt. Doch zunächst galt alle Aufmerksamkeit dem DRHV 06-Geburtstagskind Yannick Pust. Der Flügelflitzer rannte zu Beginn der Partie den ersten Konter und traf zum 1:0 für die Biber. Anschließend hatte man Probleme mit der kompakt stehenden Gäste-Abwehr und vor allem auch mit Torwart-Hüne Dennis Klockmann, der gleich mehrere hundertprozentige Chancen vereiteln konnte. So rannten die Lübecker davon und führten nach neun Minuten mit 6:2.
Dann aber schlug die Stunde des DRHV 06. Vor allem Max Scheithauer zeigte eine bärenstarke Leistung und warf in der 21. Minute den 10:10-Ausgleich. Nun war der DRHV am Drücker. Yannick Pust vor der Halbzeit mit dem Treffer zur 15:13-Führung. Inzwischen war auch Julian Malek zwischen den Pfosten und dieser machte seinem Ruf als Siebenmeter-Schreck mal wieder alle Ehre. Malek konnte gleich zwei Siebenmeter parieren, einen davon, als sich der DRHV 06 in doppelter Unterzahl befand. Riesenjubel natürlich bei den Hausherren und „Julian Malek“-Sprechchöre von den knapp 950 Fans in der Anhalt-Arena. Mittlerweile hatten die Gastgeber auch alles im Griff. In der 46. Minute netzte Max Emanuel nun zum 23:18 ein. Leistete sich der Linkshänder im ersten Durchgang noch einige Fehlwürfe, war Emanuel jetzt zur Stelle und warf für die Biber wichtige Tore. Insgesamt machte er fünf Treffer und zeigte wieder einmal eine starke Leistung. Genauso wie Max Scheithauer, der in der 57. Minute sein siebtes Tor zum 27:25 warf.
Und dann wurde es noch einmal spannend. Zunächst hatte der DRHV etwas Pech mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns. Als Lübeck einen schnellen Anwurf machen wollte, sprang Vincent Sohmann eiskalt dazwischen. Offenbar landete der Kapitän jedoch im Mittelkreis. Jedenfalls sahen das die Unparteiischen so. Sohmann bekam eine Zwei-Minuten-Strafe und Lübeck einen Siebenmeter. Kurz vor dem Ende dann der Anschlusstreffer für die Gäste. Matej Klima wieder einmal mit einer Klebe aus dem Rückraum zum 27:26. Noch knapp eine halbe Minute war zu spielen. Dessau im Ballbesitz, wollte den Angriff wohl über die Zeit bringen. Ein Pass zu Vincent Sohmann schien von einem Lübecker schon abgefangen zu sein, doch die Schiedsrichter pfiffen die Aktion zurück. Die Gäste reklamierten, der DRHV 06 schaltete schnell, Sohmann lief durch die Lübecker Abwehrreihe und traf zum 28:26-Endstand.
Am Ende vielleicht auch ein etwas glücklicher Sieg für die Sieben von Trainer Uwe Jungandreas, aber dieses Glück hat sich der DRHV 06 über die gesamten 60 Minuten auch erarbeitet.